Selina Gschwandner holt Edelmetall - Europameisterin mit der Mannschaft und dritter Platz im Einzel

Selina Gschwandtner

Für einen glanzvollen Auftakt für das Team des Deutschen Schützenbundes bei der EM in Osijek (Kroatien) sorgten die Reischacherin Selina Gschwandtner und ihre Kolleginnen.

Die Juniorinnen gewannen im Mannschaftswettbewerb mit dem Sportgewehr die Goldmedaille. Dazu gab es im Einzel Silber für Jaqueline Orth (Niederaula) und Bronze für Gschwandtner.

Zusammen mit Jolyn Beer (Hannover) und Orth holte sich Gschwandtner mit insgesamt 1738 Ringen souverän den kontinentalen Titel vor Norwegen (1723) und dem ringgleichen Russland, das aber mit 64:72 das schlechtere Innenzehnerverhältnis gegenüber den Skandinavierinnen hatte.

Im Einzel qualifizierte sich Gschwandtner mit 580 als Vierte für das Finale der besten acht Schützinnen. Dort ging es wieder bei Null los und die 19-Jährige musste mit 442,2 nur der Norwegerin Malin Westerheim (456,5) und ihrer Teamkollegin Orth (452,6) den Vortritt lassen.

In die Menge der Gratulanten reihten sich auch der Schützenmeister der Altschüten Reischach Helmut Weindl und der 1.Bürgermeister Herbert Vilsmaier.

Schützenmeister Helmut Weindl und Selina Gschwandtner    Bürgermeister Herbert Vilsmaier und Selina Gschwandtner

Bericht ANA 01.08.2013:

Bei den Europameisterschaften der Sportschützen im kroatischen Osijek erlebte Selina Gschwandtner eine goldene Zeit. Zunächst feierte die Reischacherin mit dem Kleinkalibergewehr mit der deutschen Nationalmannschaft der Juniorinnen den Sieg sowie im Einzel die Bronzemedaille. Dann wurde ihr nachträglich noch der Titel von der EM im Februar mit dem Luftgewehr zugesprochen.

Doch ehe die Erfolge mit dem Kleinkaliber eingefahren waren, musste die 19 Jahre alte Maschinenbaustudentin, die sich derzeit intensiv auf die Prüfungen des zweiten Semesters an der TU München vorbereitet, bei 35 Grad Hitze im Dreistellungskampf richtig arbeiten. Die Qualifikation begann mit nur 93 Ringen und Platz 20 keinesfalls optimal. Die folgenden 97 brachten sie auf den 12. Rang nach vorne, aber die spätere Meisterin Malin Westerhaim aus Norwegen hatte zwei Hunderter vorgelegt. Nach einer glatten 100er-Serie im liegenden Anschlag war Gschwandtner Vierte, ehe sie mit 96 wieder auf Position 11 zurückfiel. Mit 386 Zählern vor dem Stehendschießen musste die Starterin der HSG München noch um ihre Teilnahme am Finale der besten Acht bangen, doch dann trumpfte sie in ihrer aktuellen Paradedisziplin mit 98 und 96 auf. Am Ende bedeuteten gute 580 Ringe den 4. Platz.

Zusammen mit Jaquelin Orth (575) und Jolyn Beer (583) holte Selina Gschwandtner überraschend Team-Gold für Deutschland vor Norwegen und Russland (je 1723). Die 1738 Ringe bedeuteten Europarekord und wurden selbst später vom Damen-Sieger (1736) nicht übertroffen.

Knapp eine Stunde danach zählten allerdings die Quali-Ergebnisse nichts mehr, denn alle acht Teilnehmerinnen begannen wieder bei Null. 15 Schuss kniend, 15 liegend und am Ende der 15 Schuss stehend begann das Ausscheidungsrennen um die Medaillen. Zunächst 60 Schuss und dann noch bis zu 45 im Finale – das war ein echter Schießmarathon. Teamkollege Maximilian Wolf nannte das "einen Marathonlauf mit einem anschließenden 100-m-Zielsprint". Kniend 49,1, 49,8 und 50,7, liegend 50,9, 50,7 und 50,7 waren für Gschwandtner nicht schlecht, aber zur Spitze fehlten 7,7 Ringe und mit Platz 6 schien Edelmetall außer Reichweite. Doch wieder riss die mental starke Sportlerin aus dem Holzland erneut im Stehendanschlag alles raus. Während die Konkurrenz Ausreißer verzeichnete, schoss sie mit 50,3 und 50,4 konstant hohe Ergebnisse. Der Rückstand auf die Spitze schmolz und schließlich zielte sie sich mit einer 10,4 auf das Podest. Die anschließende 10,1 reichte nicht mehr, um ihre Teamkollegin Orth, die als Achte ganz knapp das Finale erreicht hatte, noch abzufangen. Dennoch zauberte Bronze Gschwandtner ein breites Lächeln ins Gesicht.

Freuen durfte sich die Bayerische Meisterin im Kleinkaliber-Dreistellungskampf, die bei der nationalen Ausscheidung in Hannover und München als Zweitplatzierte das Ticket nach Kroatien gelöst hatte, auch im Anschluss. Bei der EM mit dem Luftgewehr im Februar in Odense (Dänemark) hatte sie Rang 2 belegt. Nun wurde sie nachträglich als Siegerin geehrt, da Nadina Ungerank aus Österreich wegen Einnahme eines im Schießsports unerlaubten Medikaments nachträglich der Titel aberkannt worden war.

 

Bei den Europameisterschaften der Sportschützen im kroatischen Osijek erlebte Selina Gschwandtner eine goldene Zeit. Zunächst feierte die Reischacherin mit dem Kleinkalibergewehr mit der deutschen Nationalmannschaft der Juniorinnen den Sieg sowie im Einzel die Bronzemedaille. Dann wurde ihr nachträglich noch der Titel von der EM im Februar mit dem Luftgewehr zugesprochen.

Doch ehe die Erfolge mit dem Kleinkaliber eingefahren waren, musste die 19 Jahre alte Maschinenbaustudentin, die sich derzeit intensiv auf die Prüfungen des zweiten Semesters an der TU München vorbereitet, bei 35 Grad Hitze im Dreistellungskampf richtig arbeiten. Die Qualifikation begann mit nur 93 Ringen und Platz 20 keinesfalls optimal. Die folgenden 97 brachten sie auf den 12. Rang nach vorne, aber die spätere Meisterin Malin Westerhaim aus Norwegen hatte zwei Hunderter vorgelegt. Nach einer glatten 100er-Serie im liegenden Anschlag war Gschwandtner Vierte, ehe sie mit 96 wieder auf Position 11 zurückfiel. Mit 386 Zählern vor dem Stehendschießen musste die Starterin der HSG München noch um ihre Teilnahme am Finale der besten Acht bangen, doch dann trumpfte sie in ihrer aktuellen Paradedisziplin mit 98 und 96 auf. Am Ende bedeuteten gute 580 Ringe den 4. Platz.

Zusammen mit Jaquelin Orth (575) und Jolyn Beer (583) holte Selina Gschwandtner überraschend Team-Gold für Deutschland vor Norwegen und Russland (je 1723). Die 1738 Ringe bedeuteten Europarekord und wurden selbst später vom Damen-Sieger (1736) nicht übertroffen.

Knapp eine Stunde danach zählten allerdings die Quali-Ergebnisse nichts mehr, denn alle acht Teilnehmerinnen begannen wieder bei Null. 15 Schuss kniend, 15 liegend und am Ende der 15 Schuss stehend begann das Ausscheidungsrennen um die Medaillen. Zunächst 60 Schuss und dann noch bis zu 45 im Finale – das war ein echter Schießmarathon. Teamkollege Maximilian Wolf nannte das "einen Marathonlauf mit einem anschließenden 100-m-Zielsprint". Kniend 49,1, 49,8 und 50,7, liegend 50,9, 50,7 und 50,7 waren für Gschwandtner nicht schlecht, aber zur Spitze fehlten 7,7 Ringe und mit Platz 6 schien Edelmetall außer Reichweite. Doch wieder riss die mental starke Sportlerin aus dem Holzland erneut im Stehendanschlag alles raus. Während die Konkurrenz Ausreißer verzeichnete, schoss sie mit 50,3 und 50,4 konstant hohe Ergebnisse. Der Rückstand auf die Spitze schmolz und schließlich zielte sie sich mit einer 10,4 auf das Podest. Die anschließende 10,1 reichte nicht mehr, um ihre Teamkollegin Orth, die als Achte ganz knapp das Finale erreicht hatte, noch abzufangen. Dennoch zauberte Bronze Gschwandtner ein breites Lächeln ins Gesicht.

Freuen durfte sich die Bayerische Meisterin im Kleinkaliber-Dreistellungskampf, die bei der nationalen Ausscheidung in Hannover und München als Zweitplatzierte das Ticket nach Kroatien gelöst hatte, auch im Anschluss. Bei der EM mit dem Luftgewehr im Februar in Odense (Dänemark) hatte sie Rang 2 belegt. Nun wurde sie nachträglich als Siegerin geehrt, da Nadina Ungerank aus Österreich wegen Einnahme eines im Schießsports unerlaubten Medikaments nachträglich der Titel aberkannt worden war.

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http://www.pnp.de/nachrichten/sport/heimatsport_aus_der_zeitung/heimatsport_landkreis_altoetting/889015_Goldene-Zeit-bei-der-EM.html#244062002